Historie

Feuerwehr- und Vereinsgeschichte

Seit 1841 wurden in Deutschland, ausgehend von der Stadt Meißen, die ersten freiwilligen Feuerwehren in Deutschland gegründet. Man hatte erkannt, dass mit einer „Lösch- und Rettungsgesellschaft“ auf freiwilliger Basis für den Brandschutz mehr erreicht werden könne als mit einem Brandschutz, der von jedem einzelnen Bürger getragen wird. Über Augsburg, wo der erste „Rettungsverein“ Bayerns ins Leben gerufen wurde, gründete sich am 13. Mai 1856 die Freiwillige Feuerwehr Hof als achte Feuerwehr in Bayern. Am 18. August 1867 bildeten sich der „Fränkische Feuerwehrbund“ und im darauf folgenden Jahr der „Bayrische Landesfeuerwehrverband“. Zu den Gründungsfeuerwehren des Verbandes zählten unter anderen auch die Feuerwehren aus Schwarzenbach/Saale, Münchberg und Hof. Am 23. März 1870 wurde auf Initiative von Ortspfarrer Johann Heinrich Hager mit 48 Männern die Freiwillige Feuerwehr Köditz gegründet. In seiner Funktion als Vorstand leitete er, mit Friedrich Bechert als Hauptmann, wie man damals den Kommandanten bezeichnete, bis 1877 die Wehr .

Man vermutet, dass zu dieser Zeit eine Handzugspritze aus der Zeit vor der Gründung der Köditzer Wehr zum Einsatz kam, die von 4 Personen bedient werden konnte.

1878 übernahm Kantor Andreas Köhler die Vorstandschaft und Hauptmann Nikol Mohr leitete die Aktiven Feuerwehrmänner an. Die Amtszeit von Nikol Mohr sollte die längste in der bisherigen Geschichte der Wehr bleiben, sie betrug 30 Jahre. Unter der Führung von Robert Wals, der der Wehr von 1888 bis 1908 vorstand, erhielt die Feuerwehr Köditz 1906 eine Pferdezugspritze. Sie benötigte im Einsatz 6 Mann zur Bedienung der Pumpe (das Original befindet sich im Oberfränkischen Feuerwehrmuseum in Schauenstein). Die Stärke der Mannschaft lag um 1908 bei rund 76 Mann. In diesem Jahr übernahm Hans Rauh das Amt von Robert Wals und Nikol Schaller wurde zum Hauptmann gewählt. Aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs liegen nahezu keine Dokumente vor.

Von 1925 bis 1928 lenkten Georg Mohr als Vorstand und Peter Langheinrich als Hauptmann die Geschicke der Feuerwehr Köditz. Danach löste Hans Emtmann den Vorstand ab. Ab 1934 fungierte Hans Schaller als Hauptmann.

Dieser wurde später, 1946, zum Kreisbrandinspektor ernannt und hatte dieses Amt bis 1962 inne. In den Jahren des Dritten Reiches, von 1936 bis 1942 wurde kein Vorstand gewählt. Die Feuerwehren wurden zu Pflichtfeuerwehren erklärt. In dieser Zeit nannte man die Jahreshauptversammlungen, die vom Kommandanten einberufen wurden, auch General- oder Jahresappell. Christoph Strobel war, während dieser schwierigen Zeit, an Stelle eines Vorstandes, als Adjutant, eingesetzt. Als Nachfolger von Hans Schaller wurde 1942 Fritz Knörnschild zum Hauptmann gewählt. Nachdem 45 Männer nicht mehr aus dem Zweiten Weltkrieg zurückgekehrt waren, musste im Jahr 1945 mit dem Neuaufbau der Freiwilligen Feuerwehr Köditz begonnen werden. Adolf Schaller wurde am 4. November 1945 zum Kommandanten ernannt und nahm sich dieser schweren Aufgabe bis zum 4. Februar 1950 an. Danach übernahm Helmut Lory dieses Amt. Zu seinem Stellvertreter wurde Hermann Schaller ernannt. Ab dem 10. März 1951 gab es dann auch wieder einen Vorstandsposten, der mit Albin Klug besetzt wurde. Während der Amtsperiode von Lory und Klug bekam Köditz, am 13. Juni 1953, seine erste Motorspritze.

Am 28. Februar 1959 wurde Andreas Hofmann zum Vorstand gewählt. Die Köditzer Feuerwehr war, unter Kommandant Lory, die erste Feuerwehr im Landkreis Hof, die ihren Leistungsstand mit der Abnahme der Leistungsprüfung für das Bronzene Abzeichen, am 8. Juli 1962, unter Beweis stellen konnte.

Auch das erste Silberne und Goldene Leistungsabzeichen im Landkreis, am 13.09.1964 und am 17.06.1969, konnte Köditz für sich verbuchen. Das Amt des Kommandantenstellvertreters übernahm am 08.12.1962 Alfred Kugler. Sechs Jahre später, am 24. November 1968 wechselte die gesamte Feuerwehrführung. Hermann Schaller löste Andreas Hofmann als Vorstand ab, Alfred Kugler wurde Kommandant und Max Leupold sowie Roland Fischer wurden zu Kommandantenstellvertretern berufen. In diese Amtsperiode viel das 100-jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Köditz. Es wurde drei Tage lang, vom 11. bis 13. Juli 1970 aufwändig, mit Wiesenfest und Umzug gefeiert.

Außerdem erhielt die Feuerwehr eine neue Motorspritze, einen Tragkraftspritzenanhänger (TSA) mit einer TS8/8. Zur Generalversammlung am 17.11.1973 stieg Roland Fischer vom Stellvertreter zum Kommandanten auf. Max Leupold wurde sein Stellvertreter. Der Bau eines Feuerwehrgerätehauses mit zwei Stellplätzen war wohl bislang der größte Akt in der Köditzer Feuerwehrgeschichte. Die ersten Planungen gab es bereits 1966. Begonnen werden konnte allerdings erst im Herbst 1976, mit den ersten konkreten Planzeichnungen. Baubeginn war dann im Sommer 1977 und Richtfest am 8. Dezember 1977.

Schließlich wurde bei einem großen Sommerfest am 20. August 1978 das Feuerwehrhaus feierlich übergeben.

Allein 833 Arbeitsstunden Eigenleistung für die Zimmereiarbeiten am Dachstuhl wurden damals von den Feuerwehrmitgliedern erbracht.

Im gleichen Jahr, am 18 November, wird Walter Mohr, neben Max Leupold, zum stellvertretenden Kommandanten ernannt. Bereits zwei Jahre später, am 30. Juni 1980, stand erneut ein großes Fest vor der Tür: 110 Jahre Freiwillige Feuerwehr Köditz, und Köditz erhält sein erstes Löschgruppenfahrzeug, ein LF8, ausgerüstet mit einer TS8/8 und einer Vorbaupumpe 8/8.

Im gleichen Jahr begann man eine Atemschutzgruppe aufzubauen, unter der Leitung von Walter Mohr. Im Jahr 1982 verstarb Vorstand Schaller, sodass Roland Fischer für ein Jahr diesen Posten kommissarisch übernahm. Zur Jahreshauptversammlung am 19.11.1983 wurde Werner Rödel zum Vorstand gewählt. Mit der Wehr wuchsen auch die Aufgaben im Verein und somit die Arbeit und die Zuständigkeiten des Vorstandes. Deshalb ergänzte man die Führung um einen Stellvertreter oder zweiten Vorstand, in Person von Walter Rödel. Um bei den steigenden Einsatzzahlen auch immer genug Feuerwehrleute und Material an den Einsatzort zu bekommen, wurde 1986 ein alter VW-Bus aus Polizeibeständen gekauft und zu einem Mehrzweckfahrzeug (MZF) umgerüstet. Die Freiwillige Feuerwehr Köditz verzeichnete jetzt 41 Aktive Kameraden bei insgesamt 75 Vereinsmitglieder.

Zur darauf folgenden Wahl stellte sich Manfred Gebhardt als Zweiter Vorstand zur Verfügung, und bildete mit Werner Rödel als Vorstand, dem Kommandanten Roland Fischer und seinem Stellvertreter Walter Mohr, ab dem 25.11.1989 die Führung von Verein und Feuerwehr. Sandra Lory und Claudia Schaller wurden zu dieser Versammlung als die ersten Frauen in die Aktive Wehr aufgenommen. Im November 1992 gründete Marc Fischer, Sohn von Roland Fischer, die erste Jugendfeuerwehrgruppe in Köditz. Mit dieser Gruppe nahm Fischer 1993 das erste mal an einem Jugendgruppenzeltlager in Rehau teil. Der Mitgliederstand war zu dem Zeitpunkt auf 11 angewachsen. Da sich immer mehr Einsätze zur technischen Hilfeleistung (THL) vor allem bei Unfällen auf der Bundesstraße 173 abzeichneten, wurde es notwendig, das Löschgruppenfahrzeug mit dem entsprechenden Arbeitsmitteln, wie Rettungsspreizer und -schere, sowie Notstromaggregat, aufzurüsten. Der Einbau der Geräte wurde von Feuerwehrkameraden in Eigenleistung erstellt. Nach intensiver Schulung an den Geräten konnte man sich dann am 14.07.1995 der Prüfung zum ersten Bronzenen Leistungsabzeichen zur Technischen Hilfeleistung (THL) in Köditz stellen. Im gleichen Jahr wurde die Feuerschutzabgabe in Bayern abgeschafft. Diese hatte jeder Mann ab dem 18. Lebensjahr jährlich an die Gemeinde zu entrichten, wenn er keinen Aktiven Feuerwehrdienst leistete. In der Begründung wurde die Ungleichbehandlung zwischen Mann und Frau angeführt. Einen Ausgleich oder Ersatz gibt es bis zum heutigen Tage nicht. Am 9. und 10. September 1995 feierte die Feuerwehr Köditz in der Göstrahalle ihr 125 jähriges Bestehen, mit Ehrenabend und großer Schauübung mit den Nachbarwehren und dem Roten Kreuz.

Zu den Neuwahlen am 25. November 1995 erfolgte ein nahezu vollständiger Austausch der Vorstandschaft, Kassenwart, Schriftführer und Vorstandsmitglieder eingeschlossen. Den Vorsitz übernahm Heinz Popp, als sein Vertreter blieb Manfred Gebhardt im Amt. Marc Fischer übernahm die Stelle seines Vaters Roland und wurde Kommandant, Stefan Schmidt sein Stellvertreter. Die Mitgliederzahl der Feuerwehr lag zu dem Zeitpunkt bei 77, inklusive 44 Kameraden der Aktiven Feuerwehr. Auch in dieser Periode wurden wieder große Aufgaben in Angriff genommen. So begann man 1996 mit dem Anbau eines weiteren Fahrzeugstellplatzes mit Büro- und Jugendraum an das bestehende Gerätehaus. Dieses Vorhaben wurde von den Vereinsmitgliedern mit der immensen Eigenleistung von 3600 Arbeitsstunden geschultert.

Dazu kamen viele Sach- und Geldspenden von Bauern, Privatleuten und Firmen. Bei der Einweihung des Anbaus zum Frühlingsfest, vom 8. bis 10 Mai 1998, erhielt die Feuerwehr zudem ein neues Löschgruppenfahrzeug (LF16/12), das über eine eigene Löschwasserversorgung, einen Tank mit mehr als 1200 Liter Fassungsvermögen, verfügte.

Ein Jahr später, am 23. und 25.07.1999 fand bereits das nächste große Ereignis statt, ein Jugendzeltlager mit Kreisjugendfeuerwehrtag an der Göstrahalle, mit 250 Teilnehmern. Zur Generalversammlung am 23.11.2001 bekam die Aktive Feuerwehr abermals eine neue Führung, in Person von Stefan Schmidt als Kommandant und Stefan Wirth als dessen Stellvertreter. Das Verhältnis der Gesamtmitgliederzahl zu den aktiven Mitgliedern und den Jugendmitgliedern betrug derzeit 77 zu 30 zu 10. Nachdem der Zweite Vorstand Manfred Gebhardt im Jahr 2002 verstorben war, übernahm zum 21.11.2003 Rainer Rauhut dessen Aufgaben. Da der Aufwand, den alten Feuerwehrbus MZF12/1 weiterhin Instand zu halten nicht mehr lohnte, musste er 2003 still gelegt werden. Aufgrund von Wegzug jugendlicher Feuerwehrmitgliedern, sowie Übertritten in den Aktiven Dienst war die Jugendgruppe 2004 erheblich dezimiert. Durch eine groß angelegte Werbeaktion von Michael Jahn und Zweiten Kommandant Stefan Wirth, im Sommer dieses Jahres, erhöhte sich die Mitgliederzahl innerhalb kurzer Zeit wieder von 2 auf 13. Nachdem man über 2 Jahre auf einen Ersatz für den alten Feuerwehrbus gewartet hatte, wurde zum Frühlingsfest am 07. und 08. Mai 2006 ein neues Mehrzweckfahrzeug (MZF11/1)  in den Dienst gestellt, finanziert durch Gemeinde, Feuerwehr und großzügigen Spenden ortsansässiger Firmen.

Im Herbst des selben Jahres, am 9. September, wurde der erste Berufsfeuerwehrtag der Jugend initiiert. Das bedeutete 24 Stunden lang verschiedene Einsätze in der Art von Berufsfeuerwehren fahren, bei Vollzeitanwesenheit im Feuerwehrgerätehaus. Im Herbst dieses Jahres, am 17.11., wechselte erneut die Führung von Verein und Aktiver Wehr. Neben Rainer Rauhut und Stefan Berger als Vorstand und Zweiter Vorstand, stehen seit dem auch Michael Jahn und Tobias Wilfert als Kommandant und Zweiter Kommandant an der Spitze der Feuerwehr Köditz. Der Verein zählte bei der Übernahme 84 Mitglieder, davon 32 Aktive und 14 Jugendliche. Um die Rettungseinsätze bei höheren Fahrzeugen wie LKWs, Bussen und Traktoren zu erleichtern, bemühte man sich um eine sogenannte Rettungsplattform. Durch eine Spende des "Förderkreis Notfallversorgung" konnte diese zum Frühlingsfest am 5., 6. Mai 2007 der Feuerwehr Köditz feierlich übergeben werden.

Bereits im darauf folgenden Jahr zeigte sich dieser Verein nochmals spendabel und unterstützte die Feuerwehr bei der Beschaffung stärkerer THL Rettungsgeräte (Spreitzer, Schere, Rettungszylinder, motorgetriebener Hydraulikpumpe) die für den Einsatz bei neueren und schweren Fahrzeugen unerlässlich wurden. Zur Zeit hat die Freiwillige Feuerwehr Köditz 98 Mitglieder, davon 40 Aktive Feuerwehrleute und 16 Jugendgruppenmitglieder.

Auch das Feiern kam bei der Freiwilligen Feuerwehr Köditz nie zu kurz. Denn die Erlöse aus diesen Veranstaltungen tragen ja den Verein und die Feuerwehr, und sorgen somit dafür, dass die Einsatzbereitschaft und die Ausrüstung der Aktiven Feuerwehr auf bestmöglichsten Stand gehalten wird. Dies wiederum kommt allen Bürgen zu Gute, wenn schnelle und verlässliche Hilfe benötigt wird.